Abraham (Die wichtigsten Stationen seines Lebens)

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Abraham

Bedeutung

Abraham bedeutet Vater der vielen [Völker]

Abraham gehört zusammen mit seinem Sohn Isaak und seinem Enkel Jakob zu den Erzvätern, aus denen die Zwölf Stämme des Volkes Israel hervorgingen.

Im 1. Buch Mose wird die Geschichte Abrahams erzählt:

Abraham heißt ursprünglich Abram mit der Bedeutung „der Vater ist erhaben“ . Der Gott Israels ändert den Namen zu Abraham, was in 1. Mose 17,5 als „Vater der Menge an Völkern“ gedeutet wird.

Auszug aus Ur

Abrams Vater Terach zog aus der Stadt Ur in Chaldäa – dem Süden des heutigen Irak – nach Haran (bei Edessa) in der heutigen Türkei, um dort zu wohnen. Weg von den Göttern seiner Vergangenheit und der Bewohner von Ur. Er nimmt seinen Sohn Abram und seinen Neffen Lot – dessen Vater Haran bereits verstorben ist – sowie Sarai, die Frau Abrams, mit. Ob auch Abrams zweitjüngster Bruder Nahor diese Reise antritt, bleibt im Buch Genesis unklar. In Haran stirbt sein Vater Terach.

Zieh in ein Land, das ich dir zeigen werde

Abram wird von Gott aufgefordert, in ein Land zu ziehen, das er ihm zeigen wird. Seine Nachkommen werden zahlreich sein, und er wird ein Segen für alle Völker werden. Im Alter von fünfundsiebzig Jahren zieht Abram mit seiner Frau Sarai und seinem Neffen Lot nach Kanaan. Den Besitz und die Leute, die sie in Haran erworben hatten, nehmen sie mit.

Hungersnot in Kanaan und Flucht nach Ägypten

Als über das Land eine Hungersnot kommt, zieht Abram mit seiner Sippe nach Ägypten. Weil seine Frau Sarai sehr schön ist und er befürchtet, dass die Ägypter ihn deshalb töten werden, gibt er sie als seine Schwester aus – was insofern auch stimmt, als sie seine Halbschwester ist (1. Mose 20,12).

Kaum ist Abrahams Sippe in Ägypten angekommen, erfährt der Pharao von der schönen Frau und lässt diese holen. Ihrem vermeintlichen Bruder macht er große Geschenke. Als Gott daraufhin anfängt, den Pharao und sein Haus zu bestrafen, lässt dieser Abram zu sich kommen und hält ihm seine Lüge vor.

Er gibt ihm seine Frau zurück und lässt ihn mit allem, was ihm gehört, fortgeleiten (1. Mose 12).

Abram und Lot

Abram und Lot besitzen viele Schafe und Rinder, und zwischen ihren Hirten kommt es zum Streit. Deshalb trennen sich Abram und Lot. Abram lässt dabei Lot den Vortritt, zu wählen, wohin er ziehen möchte. Während Lot in das wasserreiche Jordantal zieht (in die Nähe von Sodom und Gomorra), wohnt Abram weiter im Lande Kanaan in der Nähe von Hebron. Nach ihrer Trennung erhält Abram von Gott die Verheißung reicher Nachkommenschaft (so 1. Mose 13,15–18) und großen Landbesitzes in Kanaan. Nachdem sein Neffe Lot infolge einer kriegerischen Verwicklung Sodoms durch Kedor-Laomer von Elam gefangengenommen worden ist, befreit ihn Abram mit seinen Männern – 318 an der Zahl. Auf dem Rückweg wird er durch Melchisedek von Salem (d. h. Jerusalem) gesegnet, und er entrichtet ihm den Zehnten (1. Mose 14). Dem König von Sodom übergibt er dessen zurückeroberte Beute vollständig, obwohl dieser ihn beschenken möchte:

Erneute Verheißung Gottes

Gott bekräftigt daraufhin die dauerhafte Zusage von Nachkommen und Land durch einen feierlichen Bundesschlussritus (1. Mose 15). Abraham zweifelt, wie die Verheißungen in Erfüllung gehen sollen:
In der Nacht spricht Gott zu Abram und lässt ihn wissen, dass seine Nachfahren 400 Jahre lang aus dem Land vertrieben und in Knechtschaft leben, dann aber mit Reichtum nach Kanaan zurückkommen werden.

Am nächsten Tag bestätigt Gott seine Zusage noch einmal: Sarai, Abrams Frau, ist kinderlos. Sie fordert Abram gemäß dem auch anderweitig bezeugten Rechtsbrauch auf, ihre junge Sklavin Hagar zu nehmen. Mit ihr zeugt Abram seinen ersten Sohn Ismael (1. Mose 16), nachdem er etwa zehn Jahre in Kanaan gewohnt hat. Als Hagar schwanger ist, kommt es zu Auseinandersetzungen zwischen Hagar und Sarai. Hagar flieht daraufhin in die Wüste, wo ihr jedoch ein Engel Gottes erscheint und mitteilt, dass sie wieder zu Sarai gehen soll (1. Mose 16,9) und aus ihrem Sohn eine sehr große Nachkommenschaft entstehen wird. Ihren Sohn, der ein wilder, streitbarer Mensch sein wird, soll sie Ismael nennen. Abram ist 86 Jahre alt, als Hagar Ismael gebiert.
Als Abram 99 Jahre alt ist, bekräftigt Gott seinen Bund mit ihm und fordert von ihm und seinen Nachkommen fortan das Zeichen der Beschneidung. Gott sagt ihm, dass er ihn segne und er ein Vater vieler Völker sein werde, und gibt Abram und seiner Frau Sarai neue Namen: Abraham und Sarah (1. Mose 17).

Gott verspricht, dass er Sarah segnen wolle und sie ihm innerhalb eines Jahres einen Sohn zur Welt bringen werde. Des Weiteren verheißt er, dass aus ihr Völker und Könige hervorgehen sollen. Den Sohn seiner Frau Sarah solle er Isaak nennen („er lacht/lächelt“), denn mit Isaak wolle Gott seinen ewigen Bund aufrichten. Gott verspricht Abram auch, Ismael zu segnen und zu einem großen Volk zu machen. Kurz darauf kommt Gott in Gestalt dreier Männer zu Abraham auf Besuch. Er verspricht ihm noch einmal einen Sohn von Sarah. Diese lacht im Zelt still in sich hinein, doch Gott bemerkt es.

Sodom und Gomorra

Gott spricht mit Abraham auch über die Sünden, die in Sodom und Gomorra geschehen sind.

Abraham bittet Gott, Sodom zu verschonen, sollten dort gerechte Menschen leben. Zuerst bittet er, die Stadt zu verschonen, wenn es dort fünfzig gerechte Menschen geben sollte. Als Gott einwilligt, handelt er die Zahl nach und nach bis auf zehn gerechte Menschen herunter. Doch kurze Zeit später muss Abraham mit ansehen, wie im Gebiet von Sodom und Gomorra der Rauch wie von einem Schmelzofen aufsteigt, als die Gegend von Gott zerstört wird (1. Mose 18–19). Lot und seine Familie werden von zwei Engeln mit Gewalt aus der Stadt gedrängt, um dem Untergang zu entgehen. Auf der Flucht erstarrt Lots Frau zu einer Salzsäule, weil sie dem Gebot der Engel, sich nicht umzusehen, nicht gehorcht hat.

Die Geburt des Sohnes Isaak

Wie vorhergesagt, wird Sarah schwanger und gebiert Isaak, als Abraham hundert Jahre alt ist (1. Mose 21,1–5 ). Da sich Ismael über Isaak lustig macht, werden er und Hagar, auf Sarahs Wunsch, von Abraham weggeschickt. Sarah wünscht nicht, dass beide Söhne gemeinsam erben. Zuerst ist Abraham unwillig, doch als ihm nachts ein Engel erscheint, der Sarahs Wunsch bestätigt und ihm verspricht, auch aus Ismael ein großes Volk zu machen (1. Mose 21,12–13), gibt er nach und schickt Hagar und Ismael mit Proviant fort.

Die Opferung Isaaks

Die biblische Erzählung von Abraham findet einen Höhepunkt in der Bindung Isaaks, als Gott Abraham befiehlt, seinen Sohn zu opfern. Damit wird der Glaube Abrahams auf eine harte Probe gestellt. Tatsächlich sendet Gott jedoch im letzten Augenblick einen Widder, den Abraham an Stelle seines Sohnes opfert, und bestätigt ihm die früheren Verheißungen mit einem Schwur (1. Mose 22 ). Die „Bindung Isaaks“ findet auf dem Berg Morija statt. Hierbei handelt es sich um den Tempelberg in Jerusalem.

Abrahams Tod

Abraham stirbt nach 1. Mose 25,7–10 im Alter von 175 Jahren und wird in der Höhle Machpela bestattet, wo er zuvor bereits Sarah begraben hatte (1. Mose 23).