Am 12. September 2003 starb Johnny Cash im Alter von 71 Jahren nach einem Diabetes-Vorfall in Nashville, Tennessee.
Bereits im Jahr 1997 schrieb er in seiner Autobiographie über sein Leiden an einer seltenen Variante der Parkinsonschen Krankheit: „Es ist nicht nur so, dass ich überhaupt keine Angst vor dem Tod habe. Ich habe deswegen keine einzige Minute an Schlaf verloren. Ich bin völlig im Frieden mit mir selbst und mit meinem Gott. Ich akzeptiere diese Krankheit, weil es der Wille Gottes ist; er ist es der in meinem Leben wirkt und wenn er es passend findet mich von dieser Welt hinwegzunehmen werde ich einige gute Leute wiedertreffen, die ich schon für eine ganze Weile nicht mehr gesehen habe.“
Diese Worte spiegeln eine Ehrfurcht vor seinem Schöpfer wider, an der es die meisten Berühmtheiten und Stars unserer Zeit mangeln lassen. Gerade in Bezug auf Leid und Tod scheint er eine bessere Antwort gefunden zu haben, als so viele Leute, die Gott ihr ganzes Leben lang aus ihrem Leben verbannen, und ihn anklagen, sobald nicht mehr alles so gut läuft. Der „Man in Black“ konnte kaum ahnen, dass sich diese Worte auch auf seine Frau June Carter Cash beziehen könnten, die am 15. Mai diesen Jahres, vier Monate vor ihrem Mann starb. 1968 bewahrte sie ihn vor der Fortsetzung seiner Drogensucht. Jahrelang war er amphetaminabhängig und konnte sich zeitlebens nie wirklich von den Wunden dieser Zeit erholen.
Cashs Lieder waren durchdrungen von tiefgründigen Gedanken über Leben und Tod, kein Kratzen an der Oberfläche. Er trat auf vor den Häftlingen in Folsom Prison und in San Quentin und stellte sich mit seinen Liedern auf ihre Seite.
In den letzten Jahren, ließ Johnny Cash sich von Rick Rubin, dem Produzenten von Public Enemy und den Beastie Boys helfen. Auf das Album American Recordings folgten vier weitere, in denen der Sänger ernste Songs heute wirkender Musiker thematisch aufgriff und auf seine musikalisch einzigartige Weise verfeinerte (u.a. Nick Cave, Depeche Mode).
Auffällig ist weiterhin, dass Cash sich in seinen letzten Liedern viele Gedanken über Gott gemacht hat. Sein letztes Album heißt When the man comes around. In dem gleichnamigen Lied geht es um die Wiederkunft von Jesus auf die Erde, wo der ewige Gott Gerechtigkeit und Frieden für sein neues Königreich schaffen wird.